Dienstag, 18. Oktober 2011

Der Protest geht weiter.

der Funke ist übergesprungen, die Bewegung ist da: Mehr als 40.000 Menschen haben am vergangenen Samstag allein in Deutschland ihre Wut über die Macht der entfesselten Finanzmärkte auf die Straße getragen und echte Demokratie eingefordert. Mit Aktionen in mehr als 50 Städten hat sich Attac an den Protesten beteiligt. In einigen Städten, unter anderem in Berlin, Frankfurt und Leipzig, haben Aktivist_innen Camps eingerichtet.

Der Protest geht weiter! Für kommenden Samstag, den 22. Oktober ruft Attac zu weiteren Aktivitäten auf. Anlass ist der EU-Gipfel in Brüssel am Tag darauf, bei dem ein neues Bankenrettungspaket beschlossen werden soll. Erneut sollen die Verursacher der Krise enorme Summen erhalten, während die Kosten auf die Bevölkerung abgewälzt werden. Das lassen wir uns nicht gefallen! Wir gehen auf die Straße, bis die Regierungen einlenken. Am 22. Oktober sind bereits Aktionen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Kiel, Köln und Schwerin geplant, weitere folgen. Aktuelle Infos über die laufenden Planungen werden im Lauf der Woche auf der Mobilisierungsseite für den 22. Oktober eingestellt. Beteiligt Euch, und unterstützt die Protestcamps in Euren Städten!
Attac fordert statt einer erneuten Rettung des Spielkasinos:

  •   Eine europäisch koordinierte Vermögenssteuer, eine Vermögensabgabe und die Schließung der Steueroasen!
  • Zerschlagen der Großbanken (z.B. durch die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanking)!
  • Ein Verbot von Spekulationen auf Staatspleiten und die effektive Schwächung von Währungsspekulation durch die Einführung der Finanztransaktionssteuer!
  • Banken, die Steuergelder brauchen, werden mindestens zeitweilig vergesellschaftet, Leitungspersonal wird ausgetauscht und das Geschäftsmodell so verändert, dass es Realwirtschaft und Menschen zugute kommt!

 
Außerdem startet Attac heute gemeinsam mit unserem Kampagnenpartner Campact einen Appell an Bundeskanzlerin Merkel, im Interesse der Bürger_innen zu handeln und auf dem EU-Gipfel unsere Forderungen durchzusetzen. Bitte unterschreiben Sie/unterschreibt den offenen Brief an die Bundeskanzlerin!

 

 Der Newsletter von Attac

 

Montag, 17. Oktober 2011

Plantagen sind kein Regenwald!

überall auf der Welt werden Wälder für Baumplantagen gerodet. Diese Monokulturren für die industrielle Holzproduktion sind für Mensch, Natur und Klima eine Katastrophe. Die Einwohner werden dafür vertrieben, die Artenvielfalt vernichtet, die Böden, der Wasserhaushalt und das Klima ruiniert.

An geheizt wird diese verheerende Entwicklung durch die Vereinten Nationen (UN). Die UN-Welternährungsorganisation (FAO) definiert Baumplantagen als „Wälder“. Wenn Wälder für Industrieplantagen abgeholzt werden, gilt das für die FAO nicht als Entwaldung. Alle UN-Institutionen und viele Regierungen weltweit verwenden diese falsche Definition. Und im Rahmen des Kyoto-Protokolls der UN werden die Plantagen sogar mit Geldern aus dem CO2-Handel finanziert.

Bitte unterstützen Sie unsere aktuelle Aktion. Die UN und die FAO dürfen Holzplantagen nicht länger mit
Wäldern gleichsetzen:

http://www.regenwald.org/

Herzlichen Dank und beste Grüße
Klaus Schenck
newsletter von Rettet den Regenwald eV

Die Verbrauchertäuschung - Gentechnik im Tierfutter!

die bayerischen Verbraucher/innen lehnen Gentechnik in der Landwirtschaft und im Essen mehrheitlich ab. Trotzdem scheint die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Landwirte davon überzeugen zu wollen, genmanipuliertes Tierfutter einzusetzen.

So erklärt das LfL in seinen Informationen zu Fütterung und Gentechnik, dass von den zugelassenen GVO-Futtermitteln keine Beeinträchtigung für Tier, Lebensmittel und Mensch ausgehe.
Auch wird Gen-Soja in der LfL-Information als umweltschonende Futteralternative bewertet. Erfahrungsberichte aus Argentinien und Brasilien zeigen aber, dass der Anbau von Gen-Soja drastische soziale und ökologische Folgen hat. Regenwälder und andere bedeutende Ökosysteme fallen den Monokulturen zum Opfer. Für ein Kilo konventionellen Schweinebraten wird unter anderem der Ertrag von 3 m² Sojaacker verfüttert, 3 m² auf denen einmal artenreicher und klimaschützender Regenwald stand.
Das Umweltinstitut München nimmt Stellung zu den falschen Aussagen des LfL und fordert den Bayerischen Landwirtschaftsminister Brunner auf, Bäuerinnen und Bauern fair zu informieren und als ersten und sofortigen Schritt eine Umstellung auf genfreies Sojafutter einzuleiten. Auch müssen importierte Futtermittel auf Pestizid-Rückstandswerte untersucht werden, wie dies bereits in einigen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein der Fall ist. Das Ziel muss jedoch eine vollständige regionale Eiweißfutterversorgung sein.
newsletter des Umweltinstituts München
http://www.umweltinstitut.org/

"Verbraucher im Dunkeln" mehr Infos in diesem Flyer

Samstag, 15. Oktober 2011

Unsere Wahl!

Gemeinsam Landwirtschaft gestallten Newsletter von meine-landwirtschaft.de

Draussen wird es langsam kälter, aber die Auseinandersetzung um die künftige Agrarpolitik der EU geht nun endgültig in die heiße Phase. Gestern hat EU Kommissar Ciolos seinen offiziellen Gesetzentwurf vorgestellt. Noch eine halbe Stunde vor seiner Rede im Europaparlament hatten die Kommissare in Brüssel um Details gefeilscht. Ein großer Wurf ist es nicht geworden. Auch wenn „Greening“ und „Capping“, also ökologische Leistungen als Voraussetzung für Direktzahlungen an die Landwirtschaft und Höchstgrenzen für die Subvention von Grossbetrieben Schritte in die richtige Richtung sind, ist deren Inhalt mehr als enttäuschend. Die Kommission setzt weiter auf Wachstum, Wettbewerb, Export und „Strukturanpassung“, wie man das dramatische Bauernsterben in Europa in Brüssel nennt.
Jetzt liegt es bei den Regierungen und den Abgeordneten des Europaparlaments was sie aus dem Vorschlag der Kommission machen. Das heißt es liegt bei uns, wie die gewählten Vertreter mit der Zukunft der Landwirtschaft umgehen. Die ersten Reaktionen sowohl von Ministerin Ilse Aigner als leider auch aus dem europäischen Parlament, aber auch der Presse zeigen, dass wir noch ganz am Anfang stehen. Packen wir es an!

Enttäuschende Kommissions-Vorschläge – selbst die torpediert die Bundesregierung!
„Agrarpolitik ist keine Sozialpolitik“, kommentierte am Mittwoch der Leiter der EU-Abteilung des Landwirtschaftsministeriums, Guth die Vorschläge zur Reform der EU Agrarpolitik. Dacian Ciolos stellte sie in Brüssel als einen „neuen Vertrag der Gesellschaft mit der Landwirtschaft“ vor. Doch unter dem Druck der einschlägigen Lobbyverbände wurde sein hoffnungsvoll begonnenes Reformwerk bereits im eigenen Haus weichgekocht. Die neuen Umweltvorgaben (Fruchtfolge, ökologische Vorrangflächen, kein Gründlandumbruch) werden kaum nachhaltige Wirkung entfalten: Maximal 70% Monokultur einer einzigen Pflanze werden auch heute kaum überschritten. Wenn tatsächlich nur Grünland geschützt wird, das ab 2014 angemeldet ist, könnte dies 2012/2013 zu einem „Massaker“ an Wiesen und Weiden führen. Auf nur 7% der Ackerflächen Vorrang für Artenvielfalt zu garantieren reicht nicht aus. Beschränkungen der Höchstförderung faktisch erst ab 200.000 € Jahressubvention nach Abzug aller Lohnkosten wird nach Schätzung der EU-Kommission weniger als 200 Grossbetriebe in Deutschland treffen, falls die sich dem nicht noch mit Tricks entziehen. Die fatalen Exportsubventionen sollen weiterbestehen, ein Ausstieg aus den ebenso fatalen Billigimporten von Soja aus Regenwald für unsere Fleischproduktion wurde nicht gewagt.

Detailliertere Hintergrundinformationen und Fotos unserer gemeinsamen Aktion bei der EU-Kommission in Berlin finden Sie hier.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Agrarfabriken nicht länger mästen!

Die EU-Kommission will Subventionen nur noch an Landwirte zahlen, die ökologische und soziale Kriterien einhalten. Doch Landwirtschaftsministerin Aigner schützt die Agrarindustrie und torpediert die Pläne. Fordern Sie von Aigner eine Kehrtwende!
jährlich fließen Milliarden EU-Subventionen an Agrarindustrie und Lebensmittelkonzerne. Dioxine, Gentechnik und Antibiotika aus ihren Tierfabriken landen direkt auf unseren Tellern. Zurück bleiben ausgeräumte Landstriche und Monokulturen. Doch das kann jetzt anders werden.

Gestern hat die EU-Kommission ihr Konzept für eine grünere und gerechtere Agrarpolitik vorgelegt: Subventionen sollen nur noch an Betriebe fließen, die ökologische und soziale Mindeststandards einhalten. Zahlungen an industrielle Großbetriebe sollen gedeckelt werden. Beides sind wichtige Schritte in Richtung einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Doch Landwirtschaftsministerin Aigner torpediert diese Pläne. Ihrer Meinung nach soll alles beim Alten bleiben: Die höchsten Zahlungen an die größten Betriebe ohne Rücksicht auf den Schutz von Tieren und Umwelt. Demnächst entscheidet sie in Brüssel über den Reformvorschlag der EU-Kommission.

Fordern Sie Aigner zur Kehrtwende auf!

Rund 60 Milliarden Euro und damit fast die Hälfte des EU-Haushalts fließen jährlich in die Landwirtschaft. Doch die Verteilung der Gelder ist höchst ungerecht: Ein Drittel der Subventionen geht an 1,5 Prozent der Betriebe. "Wachse oder weiche" heißt das Credo dieser Agrarpolitik. Für viele kleinere und mittlere Betriebe bedeutete dieses das Aus. Stattdessen entstehen mehr und mehr Agrarfabriken, die immer wieder für Lebensmittelskandale sorgen.

Die Chance, diese EU-Agrarpolitik zu ändern, war noch nie so groß. In den kommenden Monaten entscheidet sich, ob es zum Systemwechsel kommt: Weg von den Agrarfabriken, hin zur bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft. Mit den meisten Stimmen im Agrarministerrat spielt Deutschland eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen.

Unterzeichnen Sie unseren Appell an Merkel und Aigner!


Mit herzlichen Grüßen

Astrid Goltz

PS: Unter dem Motto "Occupy Wallstreet" sind in diesen Tagen Tausende in den USA auf der Straße. Sie besetzen Plätze und fordern Banken und Finanzmärkte wieder stärker an die Kette zu legen. Am kommenden Samstag, den 15 Oktober wollen auch wir hier in Deutschland unseren Protest in vielen Orten auf die Straße tragen. Im ganzen Land finden Demos und Aktionen statt - sicherlich auch in Ihrer Nähe. Protestieren Sie mit!
Übersicht über die geplanten Aktionen...

Aufruf von Attac und Campact zum dezentralen Aktionstag...

Aktuell, kritisch, aktiv! Mischen Sie sich ein und gestalten Sie Politik! Nirgendwo geht das so umfassend und schnell wie bei uns. 504.067 Menschen sind schon dabei. Innerhalb weniger Minuten verleiht Campact Ihnen eine Stimme!
Campact
info@campact.de
Campact e.V.
Artilleriestraße 6
27283 Verden
campact.de

Für eine Finanztransaktionssteuer

Attac und Campact sammeln gemeinsam Online-Unterschriften


Unsere Kampagne "Steuer gegen Armut", die neben Attac von 85 zivilgesellschaftlichen Gruppen getragen wird, und der öffentliche Druck der internationalen Kampagnen haben gewirkt: Die Gründungsforderung von Attac setzt sich durch! Jetzt will die EU-Kommission endlich Konsequenzen ziehen: Mit einer europäischen Steuer auf Finanztransaktionen sollen Banken und Fonds zur Kasse gebeten werden. Doch die FDP stellt sich quer! Zeigen wir FDP-Chef Rösler, dass die Bürger_innen seine Klientelpolitik für Investmentbanken und andere Zocker nicht dulden! Gemeinsam mit Campact fordern wir Rösler und die FDP auf, die Blockadehaltung aufzugeben. Bereits in wenigen Tagen sind mehr als 47.000 Unterschriften zusammengekommen!



Newsmeldung zum Start der Aktion

Jetzt bei Campact unterschreiben

Weitere Informationen zur Finanztransaktionssteuer

Ein Rat schlag ist nötig: Attac Herbstratschlag!

Attac-Versammlung vom 28. bis 30. Oktober in Saarbrücken


Beim Attac-Ratschlag vom 28. bis 30. Oktober in Saarbrücken geht es um Positionen und Strategien von Attac angesichts der vielfältigen Krisen. Auch die Strukturen des Attac-Netzwerkes sind Thema. Die Delegierten verabschieden den Haushalt für das kommende Jahr und wählen die bundesweiten Gremien Attac-Rat und Koordinierungskreis. Der Ratschlag ist das höchste Entscheidungsgremium von Attac und offen für alle Interessierten - auch wenn sie noch nicht Mitglied sind. Die Anmeldung ist ab sofort online!
Mehr Infos unter http://www.attac.de/